Es gibt Filme, die hat man irgendwie geschwänzt. „Trollhunter“ (Norwegen, 2010) war für mich so einer. „Ey, schon wieder Found Footage. Die Story klingt nach Dutzendplot. Nur halt mit Trollen. Und auch noch aus Norwegen. Kann ja nur Käse sein.“ Man kann sich kaum mehr irren. „Trollhunter“ müssen Sie gesehen haben!
Drei Studenten wollen eine Dokumentation über einen Wilderer drehen. Der ist natürlich ein grummeliger alter Mann mit Bart und hat keinen Bock auf irgendwelche Pickelgesichter, die ihm nachstellen. Doch die Studenten bleiben dran und verfolgen ihn mit ihren Kameras. Auch, als es anfängt, mysteriös und gefährlich zu werden. Und schon sind sie mitten drin in der Trolljagd, denn der Mann ist kein Wilderer, sondern ein Jäger, der im Auftrag der Regierung wilde, große, ja: sehr sehr große Trolle beseitigt. Und bei dieser Trolljagd gibt es allerlei zu beachten, was die Studenten am eigenen Leib erfahren müssen…
Wie kaum ein anderer Film schafft es Trollhunter, einerseits eine absolut glaubwürdige „Mockumentary“ abzuliefern (eben die Fake-Dokumentation über die Jagd nach Trollen), diese zugleich als Found-Footage-Film zu servieren (denn „die Dokumentation“ wurde nicht fertig, das Filmteam hat es am Ende wohl nicht überlebt), das ganze mit ungeheuer viel Humor zu würzen und dennoch mit einem Ernst zu servieren (etwa wenn wir erfahren, wozu Überlandstromleitungen *wirklich* da sind…) , als ginge es um die Entbürokratisierung der EU.
Trollhunter ist nicht perfekt: Hier und da ist die Story etwas dünn, die Darsteller blass, die Effekte mau. Egal: dieses Movie macht Spaß! Die ganze Zeit denkt man sich: „Das können die jetzt nicht im Ernst bringen.“ Tun sie aber. Eine famose Groteske aus Norwegen!
Fazit: Trollhunter ist eines der besten „Wir waren mit unserem Camcorder dabei“-Movies, die man sehen kann. Spannend, absurd und aberwitzig. Geheimtipp!