Der kleine David Maclean beobachtet, wie hinter den Hügeln ein UFO landet. Natürlich will ihm das niemand glauben. Als sein Vater dann doch endlich mal vor Ort nachsieht, kehrt er zwar zurück – doch er verhält sich nun äußerst merkwürdig. Und auch andere Bewohner der Kleinstadt beginnen, sich seltsam zu benehmen. Nur die Ärztin Dr. Pat Blake glaubt David – und hat praktischerweise Kontakte zu Astronomen und zum Militär, das sich bald in Bewegung setzt, um die Invasoren aufzuhalten.
In den fünfziger Jahren hatten Invasionsfilme in den USA Hochkonjuktur. Die Außerirdischen standen symbolisch für die ehemaligen (Nazis) und potentiellen kommenden (Kommunisten) Gegner. Vor allem der Kommunismus – im Rückblick erscheint einem das schon ziemlich absurd – manifestierte sich immer wieder als Darstellung der Gleichschaltung willenloser Menschen, die als verschworenes Kollektiv agieren.
„Invasion vom Mars“ (Invaders from Mars, 1953) ist in dieser Hinsicht ganz Kind seiner Zeit. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn die ganze Umsetzung stellt David in den Mittelpunkt und liefert konsequent eine naive, kindgerechte Verfilmung mit Propaganda-Untertönen. Das knappe Budget ist überall zu merken, von den Pappkulissen bis hin zu den Kostümen der Marsianer, vom „UFO“ ganz zu schweigen, dazu Stock-Footage en masse. Eine wahre Pest auch der SF-Humbug, der sich vor allem in den überwiegend hölzernen Dialogen zeigt.
Und doch hat „Invasion vom Mars“ auch seine positiven Seiten. Er ist stimmungsvoll inszeniert und schafft es weitaus besser als sein quietschbuntes Remake „Invasion vom Mars (1986)„, eine Atmosphäre der Bedrohung aufzubauen, die nicht nur die gesellschaftliche Furcht vor Verschwörern in den eigenen Reihen, sondern auch Ängste um familiäre Gewalt aufgreift. Wie sich die (übernommenen) Eltern zu David verhalten, ist immer noch sehenswert.
Fazit: Naiver Klassiker für Fans des 50er-Jahre-Invasionskinos.
Zu haben als DVD in mäßiger Qualität. Vielleicht lieber auf eine Neuabtastung warten…