Jillian, die Frau des Astronauten, ist einsam, psycho und schwanger. Doch auch mit Ehemann Spencer stimmt seit der letzten NASA-Mission was nicht…
Bei einer Space-Shuttle-Außenmission bricht der Funkkontakt zu Commander Spencer Armacost (noch ganz jung: Johnny Depp) und Capt. Alex Streck (Nick Cassavetes) für zwei Minuten ab. Als die Jungs wieder landen, ist nur Spencer wohlauf, nur Alex geht es nicht so gut. Beide Astronauten-Frauen sind besorgt, doch nur Alex dreht unvermittelt durch, wonach sich seine Frau selbst umbringt – mit einem Radio, aus dem sie zuvor Stimmen gehört haben will.
Spencers Frau Jillian Armacost (noch ganz jung: Charlize Theron) hat allerdings andere Sorgen. Denn Spencer hat einen neuen Job angenommen, doch dafür sind sie nach New York umgezogen, wo sie eigentlich niemanden kennt. Und auch niemanden ausstehen kann.
So allein gelassen, entfremdet sich Die Frau des Astronauten von ihrem NASA-Mann. Doch in der Schwangere-Frauen-Selbsthilfe-Gruppe geht es ja letztlich allen so. Doch dann taucht der ehemalige NASA-Mitarbeiter Sherman Reese (Joe Morton) auf. Er will im Besitz von Beweisen sein, dass in jenen zwei Minuten des fehlenden Funkkontakts im All „etwas“ mit Commander Spencer Armacost passiert ist. Und dass er nun nicht mehr er selbst sei.
Das möchte Jillian, die schöne Frau des Astronauten, lieber nicht glauben. Doch dann erwischt sie ihren Mann dabei, zufällig wirkenden, merkwürdigen Rauschsignalen aus dem Kofferradio zu lauschen … Akte-X-Thema pfeifen … Punkt Punkt Punkt.
Die Frau des Astronauten – The Astronaut’s Wife
Viele reale Ehepaare tun sich schwer mit der Zeit der Schwangerschaft, oder mit einem Jobwechsel samt Umzug. Das ist so, und es ist eine im Prinzip interessante Idee, dieser völlig alltäglichen Entfremdung eine Wendung zum Horror zu geben – sozusagen die Stephen-King-Methode. Und doch ist Die Frau des Astronauten („The Astronaut’s Wife“, 1999) einer dieser Filme, bei denen man sich fragt, wozu sie überhaupt gedreht wurden. Er versäumt nämlich jede Chance, gut oder einmalig zu sein, und bietet bestenfalls einige Booh!-Momente – der günstigen Preisklasse.
Dabei ist die Umsetzung eigentlich nicht mal schlecht. Die Atmosphäre von Bedrohung, Unheil, und so weiter, gestützt auch durch die Klangspur, baut sich eigentlich gut auf. Die Darsteller sind eigentlich top, Theron als verweinte Gattin und Frau des Astronauten ebenso wie Depp als stets witzelnde Kaltschnauze.
Und doch funktioniert das alles nicht.
Weil einfach alles davon bekannt ist.
Weil man das alles schon mal gesehen hat, von „Rosemaries Baby“ bis „Species II“.
[Spoiler] Ich behaupte: Die Frau des Astronauten hätte richtig gut werden können, wenn am Ende KEIN Alien aus Johnny Depp herausgehüpft, sondern es alles wirklich auf eine Psychose hinausgelaufen wäre. Dann wäre es „nur“ ein Drama über die typische Entfremdung eines Ehepaars geworden, von denen aber eines nicht richtig tickt – aber nicht weil ER ein Alien ist, sondern SIE ein Psycho. Der Titel Die Frau des Astronauten deutet eigentlich auch auf ein solches Ende hin – es geht um die Frau, nicht ums Alien. Aber womöglich wollten die Produzenten das nicht … daher der SF-Aufkleber. Mit ihm wurde allerdings der Murks perfekt.
Die Frau des Astronauten: Kritik
Nicht so schlecht, wie man sagt. Nicht so gut, wie er sein könnte. Einfach zu routiniert und uninspiriert runtergekurbelt. Und so enttäuscht das dürftige Psycho-Ehedrama echte Science-Fiction-Fans garantiert – und versucht, sie am Ende mit zwei Minuten SF-Trickkiste zu trösten. Nö, das reicht nicht. Prädikat: Maximal als Kompromiss für eheliches Sofakino geeignet.
- Zu haben auf DVD und Blu-ray.
- Nicht zu verwechseln mit The Astronaut Wives Club
The Astronaut’s Wife – Trailer
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