The Apocalypse – Das Ende der Welt

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The Apocalypse: unrasiertes Herumlümmeln in B-Kulissen; man beachte den feschen Laptop aus dem Jahre 3068...

Ich weiß nicht mehr, wann genau ich diesen Müll zum ersten Mal in der Glotze sah. Es muss eine Nacht gewesen sein, in der alle Kanäle nur Werbung oder Arzt-Soaps ausspien. Nur dann hält man einen NoBrainer wie „The Apocalypse“ (von 1997) aus. Weiß der Geier, warum ich meinte, mir den Quark ein zweites Mal ansehen zu müssen…

The Apocalypse

Wahrscheinlich, weil ich ihn verdrängt hatte. Und „Apokalypse“ ist ja immer gut, irgendwie. Die Handlung: äh. So circa um 3068 herum dackelt eine Art „Bergungsmannschaft“ unter der Führung von Commander J.T. Wayne durchs All. Warum heißt eigentlich der Commander nie Müller oder Smith? Egal.

Ihr Ziel: Einen ganz dicken Atom-Tanker auftreiben. Passiert dann auch. Die Buben und knapp bekleideten Mädels freuen sich schon, dicke Beute gemacht zu haben, als der Bordcomputer auf nervig verrätselte Weise bekanntgibt, dass das riesige Schiff mit der gefährlichen Ladung die Erde ansteuert. Zwecks völliger Vernichtung und so, sonst käme ja überhaupt keine Spannung auf. Mal ehrlich: Das hätte sich die Mannschaft eigentlich denken müssen, schließlich hört der geheimnisvolle Weltraum-Tanker auf den Namen Agamemnon. Es folgen: zahlreiche Bemühungen der Mannschaft, den Tanker aufzuhalten, ihn woanders hinzusteuern oder wenigstens am Explodieren zu hindern. Dabei werden Computer angepöbelt, Fausthiebe und Pistolenkugel ausgetauscht, es wird durch Belüftungsschächte gekrochen und vieles mehr.

The Apocalypse: Sarah Bernhard als Die Gute

Könnte man aushalten, selbst mit den hier reichlich vorhandenen B-Akteuren, die sich mit billigen C-Props durch D-Bauten schleppen oder sinnlos auf Tastaturen eindreschen müssen. Doch selbst B-Mime Frank Zagarino, sonst Garant für unterste Schublade, wirkt in diesem Streifen überqualifiziert – im Vergleich zum Regisseur Hubert Charles de la Bouillerie. Denn der versäumt punktgenau jede Chance, Interesse an irgendeiner der Figuren zu wecken oder dem stinkenden Käse auch nur ein Schnapsglas Spannung einzuhauchen. Einziger Trost ist die Darstellerin Sanda Bernhard als Commander J.T. Wayne, die mit kräftigem Kinn in Kicking-Asses-Babe-Manier eine einigermaßen gute Figur macht.

The Apocalypse: Frank Zagarino als Der Böse

Selbst die Weltraum-Aufnahmen sind für ein B-Movie noch okay. Aber es hilft nichts. Dieser Film ist nicht langweilig, er tötet einem den letzten Nerv. Vor allem weil die gefährliche Super-Hacker-Programmiererin Goad, die dem Atom-Schiff vor 30 Jahren den tödlichen Kurs eingab, die Mannschaft die ganze Zeit per Video-Blog zubrabbelt (siehe Trailer unten). Sie wiederholt gefühlte 100 Zillionen Mal die gleichen Shakespeare-Zeilen, in denen die Raumfahrer des Bergungsteams fehlende Wörter einsetzen sollen, um den Crash mit der Erde zu verhindern.

Aua! So ein Dreck wurde noch 1997 gedreht!

Der schäbige Sternendreck ist schwer auszuhalten. Wenn die unterste Schublade noch ein Geheimfach hat, dann liegt bestimmt dieser zähe Streifen drin. Wer die Zelluloidverschwendung bis zum Ende durchhält, darf sich getrost den „Purple SF-Nerd Star“ ans Revers heften, sofern ihm das die 95 Minuten Lebenszeit wert war (die DVD kommt ohne nennenswerte Extras).

Fazit: Zu viel Gelaber, zu viel Wirrnis, zu wenig Drehbuch, zu wenig Action, überhaupt keine Blobs. Immerhin: Eine Explosion, keine Überlebenden.

Links:

The Apocalpyse – Trailer

Dieser schnittige Trailer wird dem Film kaum gerecht…

The Apocalpyse – Trailer

Der hier schon eher:

Andreas

Der Autor der Science-Fiction-Schund-Serie Scott Bradley bloggt auf scififilme.de über Sci-Fi-Filme, die er gerne sieht. Deine Meinung zu einem phantastischen Film ist vielleicht eine ganz andere als seine – und das ist gut so: Schreib uns in den Kommentaren, warum Du es anders siehst!

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