Nightcast (2007)

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Was passiert, wenn man als Polizist einen schweren Unfall hat und man im Krankenhaus feststellt, dass man keine Chance mehr hat? genau: Dann kommt garantiert einer vom Militär und will an ihm sein neues Projekt / Serum / Implantant / Hormone / Chip für den „Supersoldaten“ ausprobieren. Der haut dann in der Regel relativ früh ab und kann nun mit Superkräften, aber ohne Erinnerung an seine Vergangenheit, losziehen und sich rächen. Oder so. Das ist in „Nightcast“ (Schweiz 2007) kaum anders als in anderen Genre-Vertretern, und es ginge in diesem Fall sogar in Ordnung, wenn … wenn das nicht doch in seiner Gesamtheit unerträglich käsig wäre.

Jammerlappen in Latex: der Supersoldat NightCast

Das beginnt mit den schlechten Locations, die einfach nicht wie „Future Noir“ aussehen wollen, auch wenn eine apokalyptische Zukunft behauptet wird. Die aufwendigen Digitaleffekte wirken gerade im Vergleich übertrieben. Und „Nightcast“ ist, wenn er nicht gerade ballert und kämpft, ein winselndes Weichei in einem Gummikostüm. Wie die meisten Schauspieler fällt auch er durch enorm schlechte Sprecherstimme auf – meines Erachtens typisch für deutschsprachige Produktionen, bei denen zu selten auf gute Sprecher wert gelegt wird. So wirkt Nightcast trotz sichtlich professionellem Handwerk wie ein C-Movie, das sicher einige Höhepunkte hat, aber zu oft ins Fettnäpfchen tritt und letztlich an eine etwas schundige TV-Produktion erinnert, ohne aber wirklich den Charme echten Trashs zu haben.

Man darf aber nicht vergessen, dass diese Knallschote angeblich mit nur 98 000 Schweizer Franken produziert wurde, das wären knapp 80.000 Euro. Daran gemessen ist das ein Top-Streifen, und seinen Mitarbeitern sei gewünscht, dass sie in Hollywood landen und mehr Geld ausgeben können. Hier war eindeutig nur das Budget das Problem.

Fazit: Nicht mein Ding. Nur für ganz harte Indie-Fans.

  • Zu haben auf DVD als einfache Version auf der Science Fiction Classic Box Vol. 3
    – auch wenn zum Beispiel Amazon das anders ausschreibt und dort teilweise „Panik über Tokyo“ anstelle von NightCast zu haben ist.
  • Wer sich wirklich für Low-Budget-Produktionen und Independent-Kino interessiert, schafft sich einfach die normale DVD von „Nightcast“ an. Denn die beeindruckt dem Vernehmen nach mit höchst umfangreichen Bonusmaterial.

Info: www.nightcast.net, OFDB.

Andreas

Der Autor der Science-Fiction-Schund-Serie Scott Bradley bloggt auf scififilme.de über Sci-Fi-Filme, die er gerne sieht. Deine Meinung zu einem phantastischen Film ist vielleicht eine ganz andere als seine – und das ist gut so: Schreib uns in den Kommentaren, warum Du es anders siehst!

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